Hannover
Fährmannsfest – Hannover – 29.07.2005
Wenn auf Deiner Schulter ein häßlicher Affe sitzt, der wechselweise Kafka rezitiert oder “Her mit den Abenteuern” singt, dann liegt Dein letztes Live-Konzert der Breiten eindeutig zu lange zurück.
Da mir dieser Drecksaffe allmählich auf die Nerven ging half nur ein Abstecher zum Fährmannsfest in Hannover.
Mal wieder direkt aus dem Office auf die Bahn und sich lustig was auf die Ohren geben lassen war erklärtes Tagesziel. Heute muss der Affe sterben.
Das Fährmannsfest feiert der Hannoveraner jährlich am Weddigenufer, einer schönen Wiese eingebettet in eine kleine Flußlandschaft.
Die vor Ort ansässige Familie Glasplanet und die Cuxhavener-Delegierten sammelten uns am Hotel ein und verbrachten uns zum Veranstaltungsort, wo es für 3,50 Euro Eintritt neben den Breiten noch zwei weitere Live Bands gab.
Zur Feier des Tages wurde sogar alkoholisches gereicht und so stiessen wir auf gutes Gelingen an und harrten der kommenden Ereignisse.
Wir konnten der Band Harmful wohlwollend einen schönen Sound bescheinigen. Auf der Wiese und drumherum tummelten sich ca. 1.500 Leute. Tatsächlich konnte man von einer ca. 200 Meter entfernten Brücke das Spektakel umsonst betrachten. Da standen tatsächlich noch mal ein paar hundert, die sich die 3,50 Euro Eintritt sparen wollten (tse).
Hinter der Bühne gab es eine schönen aufgeschütteten Sandstrand. Dieser Strand diente als Backstagebereich. Hier lümmelte sich die Band bis zum Auftritt in der Sonne rum. Idyllisch.
Überhaupt die Band.
Kai war als erster da und genoß Backstage das Strandleben.
Der Rest kam geschlossen im “Breit-Mobil”.
Beim Aussteigen sorgte Lars neue Frisur für ein großes “HALLO”.
Die Matte ist ab.
Mit reichlich Frischluft im Nacken wollen wir hoffen, dass sich der Gute nicht gleich eine Erkältung einfängt.
Hut ab.
Die Operation darf man als gelungen bezeichnen.
Klar, dass Lars mit seiner Frisur zunächst mal Gesprächsstoff Nummer 1 war. Aber zusätzlich durften wir bei untergehender Sonne und lauter Musik der Band “Harmful” eine einmalige Atmosphäre geniessen.
Dann versammelten wir uns aber vor der Bühne und aufgeregt wurde mit netten Menschen die kommende Fleischwerdung der “Phantastischen 5” diskutiert.
Und dann kamen sie tatsächlich.
Aus der Tiefe des Raums versammelten sich zum “James-Bond-Intro” 5 sympatische Vollblutmusiker und lasen Hannover eine Messe die sich gewaschen hatte.
Noch konnte keiner ahnen, dass hier gleich die Stimmung eskalieren würde wie sie es selten tut.
“Neues Spiel” machte den Anfang gefolgt von “Männer ohne Gleichen”.
Ein Ring sie zu knechten
Um es mal ganz klar zu sagen:
Hannover muß man den Rock’n Roll und seine Gesetzmäßigkeiten nicht erklären.
Hier tobte original mit dem ersten Akkord die Sau.
So was habe ich selten erlebt.
Hier waren echt nur Besessene am Start.
Die Breiten waren von der sich ausbreitenden Ekstase sichtlich angetan und steigerten sich weiter als ob es einen Wettbewerb oder zumindest die Saalwette zu gewinnen gelte.
Die Meute pogte sofort und feierte die Breiten orgiastisch ab.
Und sind wir mal ehrlich:
SO GEHÖRT SICH DAS EINFACH.
Der Bass von Lars war heute aufs herzallerliebste ausgesteuert.
Der war unglaublich laut und heftig.
Aus Kreisen der Band wurde aber die Vermutung geäußert, dass die alte Frisur eine Art Bassfresser gewesen ist.
Damit hilft die neue Frisur den Breiten auch musikalisch weiter.
Aber ungelogen, der Lars sieht jetzt so gut aus, dass Rolf sich spontan nackig machte.
Achtung -Das folgende Bild ist hocherotisch und sollte von charkterschwachen alleinstehenden Frauen auf gar keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht betrachtet werden – Letzte Warnung – Das kann euch süchtig machen liebe Mädchen – lasst es lieber sein.
Mittlerweile brannte vor der Bühne einfach nur noch die Luft. Der vom Veranstalter beauftragte Sicherheitsdienst machte einen verdammt guten Job. Freundlich aber bestimmt passte er auf, dass der Bereich der Bühne unversehrt blieb aber auch, dass ordentlich gepogt werden konnte. So was erlebt man auch selten.
Aber auch ein Blick nach weiter hinten zeigt, die Breiten zündeten heute ganz gewaltig. Beste Stimmung überall.
Hannover schaffte heute das unfassbare. Sie holten die Breiten nach dem zweiten Zugabenset und der “Endlosen See” tatsächlich nochmal auf die Bühne zurück. Als Zusatzzugabe gab es “Sturzflug”. Herrlich.
Nachdem soviel Schweiß geflossen war, liessen die Breiten eine erschöpfte aber glückliche Meute zurück. Mit erfrischenden Kaltgertränken wurde auf normale Betriebstemperatur zurückgefahren. Und ein schöner Abend steuerte seinem Ende entgegen. Das Tagesziel war erreicht.
Jetzt heißt es noch 4 Wochen bis zum 1.000sten Gig der Breiten in Hometown warten. Ich seh den häßlichen Kafka-Affen schon um die Ecke kommen. Oh nein!
Mehr davon bei den Glasplaneten und bei der Cuxhavener Breiten Delegation